tinnituspatient.de - Die informative Website für chronische Innenohr-Patienten

Aus Schulmedizin und alternativer Medizin: Gibt es neue sonstige Therapien bei Tinnitus und Morbus Menière?

Um es vorwegzunehmen: Auch Ende 2015 gibt es noch keine Schulmedizin-Therapie für Tinnitus und Morbus Menière.
Wir Lasertherapie-Patienten wissen es: Die Low-Level-Lasertherapie ist eine wirklich die Ursachen von Tinnitus und Morbus Menière therapierende Behandlungsmethode. Auch wenn dieses Wissen von der Medizin-Majorität unterschlagen und verfälscht wird.

Berichte über neue Therapien bei Tinnitus und Morbus Menière

tinnituspatient
Immer wieder werden die Innenohrpatienten mit marktschreierischen Titelzeilen auf neue Therapiemöglichkeiten hin veräppelt.
Anfänglich beschriebene Studienerfolge werden im Laufe der Zeit immer weniger und die neue Therapie versandet schließlich.
Interessant ist, dass einige der "neuen Therapien" durch Klangeinwirkung über das Innenohr gestartet werden.
Hierdurch sollen Gehirnfunktionen umgepolt werden.
Da die betroffenen Hörzellen als tot bezeichnet werden, erfolgt die Beschallung meist über die daneben liegenden Frequenzen und Hörzellen.
Die Heidelberger Musiktherapie beschallt dagegen in den betroffenen Frequenzen, also ganz anders als die übrigen Beschaller.
Die Lasertherapie weiß schon lange, dass die betroffenen Hörzellen keineswegs tot sind, selbst wenn sie schon viele Jahre überfordert waren,
rät aber zur Schonung der betroffenen Hörzellen. Die LLLT gibt diesen Hörzellen Energie zur Regenerierung.

 
Sanego gibt eine Übersicht über Medikamente/Wirkstoffe, die bei Tinnitus verschrieben wurden, und was Patienten dazu feststellten.
Diese Übersicht kann über zu erwartende Nebenwirkungen informieren. Ob in jedem Fall ein "echter" Patient berichtet, weiß man natürlich nicht.

 

Übersicht neue Therapien. Die grau eingefärbten "Therapien" hatten eine mangelnde Wirksamkeit bzw. wurden aufgegeben.
Bei pink eingefärbten Therapien habe ich, Manfred, trotzdem vertrauenswürdige Schilderungen von Besserungen erhalten.

10.04.2016: RL-81 aus Epilepsie-Droge Retigabine weiterentwickelt, wird geprüft auf Wirkung bei Tinnitus.

27.11.2015: Neuer Versuch mit Musik gegen Tinnitus. Tinnitracks = Ihre Lieblingsmusik gegen Tinnitus! 2016 Tinnitusliga Prof. Goebel/Hesse: „Tinnitracks“ und ähnliche „Apps“ haben keinen Effekt.

7.5.2015: Tinnitusliga Prof. Dr. Hesse und Dr. Helmut Schaaf zu: Tebonin, Ginkgo für die begleitende Therapie bei Tinnitus infolge von Durchblutungsstörungen.

06.05.2014: Studie der Firma Auris Medical AG zum Medikament "AM-101" Behandlung von Tinnitus mit Ursprung im Innenohr. 2016 Studie negativ-Meldung.

22.3.2014: Eine neue Werbung verheißt: ACOUPHEX - eine systemische, umfassende Linderung von Tinnitusbeschwerden. 2016 kein Verkauf mehr.

Neramexane von Merz in der Erprobung - Ende 2011 gescheitert. Fortsetzung folgt 2013 mit der Firma Kyorin?

Die Klangtherapie nach dem Heidelberger Modell. Nur für einen kleinen geeigneten Personenkreis.

Die Klangtherapie nach dem Münsterschen Modell. Nur für einen kleinen geeigneten Personenkreis.

Der Neurostimulator von Prof. Dr. Dr. Peter Tass, Direktor am Forschungszentrum Jülich. Juni 2014: ANM insolvent!

Neurostimulation mit TinnMusic. Das Projekt wurde nicht mehr verfolgt - Website aufgegeben.

Transkranielle Magnetstimulation. Deutsche Gesellschaft für Audiologie 14. Jahrestagung 2011: Es wird ein nicht positives Ergebnis einer rTMS-Studie bei Tinnitus vorgetragen.

Die Tinnitus Research Organisation forscht an Ratten. Eine Menschen-Therapie ist hier so bald nicht zu erwarten.

April 2011 Tinnitus.de-Forum zu Sonosan, angebliche Doppelblindstudie 2011. Jedoch die Tinnitusliga ist keineswegs begeistert von Sonosan.

Uni Mainz: Internetbasiertes Selbsthilfetraining bei Tinnitus so gut wie Gruppentherapie.

10.04.2016: RL-81 aus Epilepsie-Droge Retigabine weiterentwickelt, wird geprüft auf Wirkung bei Tinnitus.

Die Vertreter der These, dass Tinnitus eine Überreizung der Nervenleitung bei der Signalweitergabe sei, starten einen neuen Versuch.
Bericht hierüber in Sciencedaily.


27.11.2015: Neuer Versuch mit Musik gegen Tinnitus. Tinnitracks = Ihre Lieblingsmusik gegen Tinnitus!

Mit der Smartphone-App „Tinnitracks“ der Firma Sonormed GmbH aus Hamburg soll Tinnitus durch ein spezielles Hörtraining mit abgewandelter Musik behandelt werden.
So sieht die Werbung aus. Bericht steht 2016 nicht mehr zur Verfügung.
Im Prinzip handelt es sich um die maßgeschneiderte Musik gegen das Pfeifen im Ohr nach dem Münsterschen Modell von 2009.
Stand 2016: Wissenschaftliche Betrachtung zu Tinnitracks von Prof. Hesse von der Tinnitusliga.


7.5.2015: Tinnitus-Forum 2-2015 "Leserbrief" von Prof. Dr. Hesse und Dr. Helmut Schaaf zum Ginkgo-Biloba-Produkt "Tebonin".

Die heftige Tebonin-Werbung ist demnach irrtümlich auch in der DTL-Zeitung gelandet. Tebonin wird wie folgt beworben: "Ginkgo für die begleitende Therapie bei Tinnitus infolge von Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Rückbildungsvorgängen." Viele Tinnitus-Erkrankte glauben gern solche Behauptungen.
Tebonin von der Firma Schwabe mit dem “Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761“ gibt es schon seit 1965. Prof. Dr. Hesse und Dr. Helmut Schaaf betonen, dass es keine Beweise für die Wirksamkeit gibt: "Leider verspricht die Werbung zu Ginkgo und seinen Extrakten bei Tinnitus seit Jahren Falsches, aber das ist eben Werbung und keine wissenschaftlich fundierte Aussage."

Sie führen u.a. diese britische Studie von Drew et al. von 2001 mit 1121 Teilnehmern zwischen 18 und 70 Jahren an.

Ich, Manfred, bin aufgrund mir vorliegender Schilderungen der Meinung, dass zumindest in bestimmten Fällen "Tebonin" oder auch "Arches Tinnitus Formula" Tinnitus lindern können.


06.05.2014: Studie der Firma Auris Medical AG zum Medikament "AM-101" Behandlung von Tinnitus mit Ursprung im Innenohr.

Studienergebnis Phase II: Efficacy and Safety of AM-101 in the Treatment of Acute Inner Ear Tinnitus.
Beschreibung des Behandlungsvorgangs:"Vor der Injektion wird zunächst das Trommelfell lokal betäubt und dann mit einer feinen Nadel durchstochen, durch die dann das Medikament ins Mittelohr gespritzt wird. Während der Verabreichung und während 30 Minuten danach liegen behandelte Patienten mit dem behandelten Ohr nach oben gerichtet. Dies soll einen bestmöglichen Kontakt des Prüfpräparats mit der Rundfenster-Membran ermöglichen - durch diese Membran diffundiert schliesslich AM-101 ins Innenohr zu seinem Ziel. Nach dieser Ruhephase können Patienten aufstehen und nach Hause gehen."
Zwar ist diese Methode nicht so sanft zum Innenohr wie die Lasertherapie und regeneriert auch keine Hörzellen, aber vielleicht bringt sie ja neue Erkenntnisse.
Stand 2014: Foren-Berichte von Studienteilnehmern auf tinnitustalk.com mit Übersicht der gefühlten Wirkung von AM-101.

Studie Phase III 2014 gestartet. 29.03.2015: Es werden noch Teilnehmer angenommen zur internationalen Studie (Phase III) zu AM-101 von Auris Medical für Patienten mit frischem Tinnitus. Der Tinnitus darf noch nicht älter als 12 Monate sein. Die Teilnahme ist an etlichen Plätzen auch in Deutschland möglich.

Alles Nähere zur AM-101-Studie.
Stand 2016: "We are disappointed that our TACTT2 trial did not reach its co-primary efficacy endpoints." Hinweise auf weitere Infos zu TACTT3 Ende 2016.
 


22.3.2014: Eine inzwischen eingestellte Werbung verhieß: ACOUPHEX - eine systemische, umfassende Linderung von Tinnitusbeschwerden.

Hier können Sie über das Produkt ACOUPHEX nachlesen.
Es handelt sich um einen Vitamin- und Wirkstoff-Komplex, von dem einzelne Bestandteile gelegentlich als wirkungsvoll beschrieben werden.
2016 ist das Produkt nicht mehr zu kaufen.


Ein Medikament: Neramexane - Hoffnungsträger bei Tinnitus oder ein "Warten auf Godot"?

Stand Ende 2009: Der NMDA-Rezeptorantagonist Neramexane von Merz befindet sich derzeit in einem umfangreichen internationalen Phase-III-Studienprogramm bei Tinnitus. Nun wurden erste Ergebnisse einer deutschsprachigen Studie vorgestellt.
Prof. Dr. med. Markus Suckfüll, Oberarzt an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilian-Universität München, leitet die Studie.
Pharmazeutische Zeitung 44/2009 - Neramexane erste Ergebnisse einer deutschsprachigen Studie

Im nachfolgenden Yuku-Forum kann man viel erfahren von Teilnehmern der Studie über die gefühlten Wirkungen und Nebenwirkungen.
Das amerikanische Yuku-Forum zum Thema Neramexane mit mehreren Studien-Teilnehmern

Stand 11. Januar 2011: Die Phase-III-Studien sind veröffentlicht, zunächst in englisch.
Das Ergebnis: These results allow appropriate dose selection for further studies. Also es sind noch weitere Studien in den wirksamsten Dosierungen erforderlich.
Von den 11 Studienbegleitern waren 6 von der Firma Merz gestellt. Eine unabhängige Studie sollte sicher anders aussehen. Pawel J. Jastreboff, der Erfinder der TRT, war auch dabei.
A randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial to evaluate the efficacy and safety of neramexane in patients with moderate to severe subjective tinnitus

Stand Oktober 2011: Das Internet schweigt weitgehend zu Neramexane. Die Firma Merz selbst gibt Auskunft über den Stand der Studien, dass Ende 2011 wohl darüber berichtet wird.

Stand November 2011: Nach drei internationalen Phase-III-Tests kamen die Merz-Forscher zu der Erkenntnis, dass die Daten für eine Zulassung nicht reichen. Inzwischen hat Merz alle eigenen Aktivitäten mit dem Tinnitus-Kandidaten gestoppt.
Ärzte Zeitung online, 23.11.2011: Merz steckt Neramexane-Schlappe gelassen weg. Japanischer Entwicklungspartner Kyorin macht noch weitere Studien.

Merz hatte der japanischen Firma Kyorin den Alleinvertrieb für Japan schon zugesprochen. Es ist daher verständlich, dass die Japaner noch nicht ganz aufgeben wollen, schließlich waren ja große Profite vorgesehen.
Im Tinnitus-Forum 1-2013 wird dieses als "großes Forschungsprogramm zu Tinnitus" betitelt.
Unsere persönliche Erfahrung sagt, dass es sich leider wieder für die Tinnituspatienten nur um ein "Warten auf Godot" handelt.


Die Klangtherapie nach dem Heidelberger Modell. Eine Methode der Deutschen Musikpädagogischen Gesellschaft.

Apotheken Umschau vom 15.12.2009 - Klangtherapie nach dem Heidelberger Modell. Bericht steht 2016 nicht mehr zur Verfügungen.
Eine Behandlung mit Klang wird wie eine Lösung für viele Tinnituskranke vorgestellt, erweist sich aber bei genauer Betrachtung bestenfalls als Nischenlösung für leichtere Fälle von Ohrgeräuschen.
Eine Zeitung sollte hier zu mehr Verantwortung verpflichtet sein.

In dem von Prof. Bolay wissenschaftlich beratenen Artikel "Die positive Kraft der Klänge" heißt es gleich zu Beginn:
Wenn Menschen ein dauerndes Fiepen, Pfeifen oder Zirpen peinigt, sind in über 90 % der Fälle die Hörorgane in Ordnung. Fehlschaltungen im Gehirn verursachen das Dauerkonzert - bestimmte Bereiche im Hörzentrum sind ständig aktiv.
Diese Behauptung "das Ohr sei in Ordnung" ist einfach falsch. Viele andere Mediziner bestätigen, dass vorwiegend Lärmereignisse im Umfeld der Menschen eine Schädigung des Innenohres bewirken - was dann u.a. zu Hörverlust und Tinnitus führen kann.

Der Bericht der Apotheken Umschau zeichnet sich durch die bei diesen Zeitungen oft vorkommende Unpräzision aus. So steht dort:
Studien belegen, dass 80 Prozent der Betroffenen eine deutliche Abschwächung oder gar eine völlige Auflösung des Geräusches erleben - und das anhaltend.
Diese Aussage wird allerdings in der Studie selbst widerlegt. Dort heißt es:
Indikation: Das Heidelberger Behandlungsmodell richtet sich an Patienten mit chronischem Tinnitus ohne gravierende psychiatrische Komorbiditäten (Depression, Angststörung, organisch bedingte Schlafstörung).
Somatische Ursachen (z. B. Otosklerose, Akustikusneurinom, gravierende Halswirbelsäulenprobleme, Bluthochdruck) müssen ausgeschlossen sein.
Die Tinnitusbelastung darf nicht zur Dekompensation führen (Referenzwert: Tinnitus-Fragebogen-Score >64; Goebel u. Hiller 1998).
Zudem muss der Tinnituston musikalisch am Sinusgenerator darstellbar sein.
Patienten mit Hyperakusis empfinden die Interventionen der Musiktherapie üblicherweise als unangenehm, daher ist die Durchführung der Therapie dann nicht möglich.
Bei gravierender Hörminderung muss (wenn noch nicht erfolgt) vor Beginn einer Musiktherapie zunächst die Anpassung eines Hörgeräts abgewartet werden, da die musikalischen Stimuli von den Patienten sonst nicht akustisch verarbeitet werden können.

Hierdurch bleiben nur die leichteren Fälle, für die diese Therapie ggfs. geeignet ist.
Wenn diesen tatsächlich geholfen werden kann, so ist das natürlich positiv, löst aber nicht die wirkliche Problematik der Tinnituskranken.
Bei Springerlink: Studie über Musikbehandlung des tonalen Tinnitus


Maßgeschneiderte Musik gegen das Pfeifen im Ohr.

Ein Bericht des Spiegel vom 29.12.2009 im Spiegel Online.
Hier wird jedenfalls gleich zu Anfang der mögliche Umfang der Therapie klar dargestellt: ...der Universität Münster ist es jetzt nach eigenen Angaben gelungen, mit einer maßgeschneiderten Klangtherapie einer kleinen Gruppe von Tinnitus-Betroffenen Linderung zu verschaffen.
Es handelt sich um die gleiche Therapie, über die auch in Spiegel Online - siehe bei den Online-Zeitungen - berichtet wird.
Christo Pantev, Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse der Universität Münster, Klangtherapie

Interessanterweise werden bei dieser von der Uni Münster kommenden Musiktherapie gerade die Tinnitusfrequenzen aus der Musik entfernt, während sie bei der Heidelberger Klangtherapie erzeugt und nachgesungen werden. Verblüffend!
Diese Therapie scheint mir glaubwürdiger als die Heidelberger Methode. Nur ist wahrscheinlich die Wirkung der Methode nicht wie im Bericht vermutet im Gehirn, sondern in den Hörzellen bewirkt. Ähnlich wie bei einem verletzten Gelenk durch Ruhigstellung eine Heilung ermöglicht wird, werden durch das Auslassen der Tinnitus-Frequenzen in der Musik die geschädigten Hörzellen dieser Frequenz geschont und können sich regenerien.
HR "Alles Wissen" vom 24.3.2010 berichtet ebenfalls über die Klangtherapie aus Münster. Dieser Beitrag ist 2013 gelöscht.


Stand Juni 2014: ANM Adaptive Neuromodulation GmbH in Insolvenz, Im Mediapark 6D, 50670 Köln, Geschäftsf.: Dr. Jörg Stein

Der Neurostimulator von Prof. Dr. Dr. Peter Tass, Direktor am Forschungszentrum Jülich und dessen Firmengründung ANM

Stand 28.2.2010: Lt. Prof. Dr. Dr. Peter Tass liegen bereits erfolgversprechende Studien vor.

Sehr geehrter Herr,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass unser innovatives Medizinprodukt zur Therapie von chronisch-tonalem Tinnitus jetzt für die Anwendung zugelassen wurde. In diesen Tagen werden die ersten Tinnitus-Patienten mit unserem Neurostimulator, T30 CR, behandelt! Zudem haben wir hervorragende Zwischenergebnisse einer noch laufenden klinischen Studie am 7. HNO-Kongress am 28.01.2010 in Italien präsentieren können. Diese Ergebnisse zeigen, dass Lautstärke, Belästigung und Frequenz des Tinnitus bereits nach wenigen Therapie-Wochen stark reduziert werden.

Ebenfalls Stand 28.2.2010: Lt. onmeda online Forum, wissenschaftlich betreut von Privatdozent Prof. Dr. med. Markus Suckfüll, der als Oberarzt an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilian-Universität München tätig ist, sind diesem jedoch keine diesbezüglichen Studien bekannt.
Prof. Dr. Suckfüll sind keine Studien zum Neurostimulator bekannt

Das läßt die Studienerfolge doch sehr zweifelhaft erscheinen.
Da die Firma ANM zudem für die Gestaltung der Studien verantwortlich ist, genügen solche Studienergebnisse oft nicht den erforderlichen Kriterien. Das ist leider in Deutschland oft der Fall.

Inzwischen wird der Neurostimulator schon fleißig verkauft. Im nachfolgenden Forum kann man viel erfahren von Patienten, die das getan haben.
Anwenderberichte zur Behandlung mit dem Neurostimulator bei www.tinnitus.de
tinnitus.de-Forum-Mitglied Ulerich erstellte eine Übersicht der Behandlungsergebnisse
Diese sind leider nicht sehr positiv.

Frühjahr 2010, das Ende des Neurostimulators?

Wenn wir auch der DTL nur selten zustimmen können, so ist wohl die Aussage von Tamara Oetting vom DTL-Forum zum Thema "Neurostimulator ist da" die ernüchternde Wahrheit:

Tamara Oetting,Super Moderator,Beiträge: 674, Wohnort: Genshagen, 44, Dienstag, 23. März 2010, 13:12
Neue Informationen zum Neurostimulator
Der Neurostimulator, der in Jülich entwickelt und von der Firma ANM intensiv beworben wird, wurde von den Beiratsmitgliedern intensiv diskutiert. Dabei ging es um die durchgeführte Studie an Patienten. Beleuchtet wurden die angegebene Verbesserungsquote und eine mögliche Verschlechterung des Tinnitus durch diese Therapiemaßnahme. Die Firma ANM wirbt bei Patienten damit, dass das Gerät zugelassen sei, schreibt aber selbst auf ihrer Website vom 17.3.2010 folgendes: "Das Therapie-Verfahren derzeit in der klinischen Erprobung. Erste Erfahrungen mit chronisch-tonalem Tinnitus sind sehr positiv. Weitere befindet sich Indikationen werden klinisch geprüft. Die ersten klinischen Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht."
Die Zulassung des Gerätes laut Medizinproduktverordnung bedeutet aber nicht die Wirksamkeit des Gerätes sondern nur die Unbedenklichkeit, wenn ein solches Gerät direkt am menschlichen Körper getragen wird. Unter diese Verordnung fallen z.B. auch Hörgeräte und andere elektrische Geräte, die an Patienten eingesetzt werden.
Der Fachbeirat der DTL hat deshalb zum Neurostimulator folgenden Beschluss zur Veröffentlichung und Information unserer Mitglieder gefasst:
Für das Gerät liegt bisher kein Wirksamkeitsnachweis in Form einer klinischen Studie vor. Bisher liegen keine Publikationen in Fachzeitschriften vor. Die im Rahmen von Vorträgen vorgestellten Daten wurden im wiss. Beirat diskutiert. Die Daten reichen nicht aus, um eine gültige Aussage zur Wirksamkeit und zur Sicherheit dieser Behandlungsmethode zu treffen. Daher rät die DTL von dieser Therapie zum jetzigen Zeitpunkt ab. Sobald umfassendere Daten vorliegen, kann eine Neubewertung des Verfahrens vorgenommen werden.

Juli 2011 - 3Sat nano bei YouTube- Der Neurostimulator kritisch hinterfragt vom Cochrane Chef Dr. Antes und Dr. Hesse aus Arolsen und ein HNO-Arzt.
Hierin ist eine Beschreibung des Verfahrens der Studienveröffentlichung, die zum Eintrag in anerkannte wissenschaftliche Verzeichnisse notwendig ist.
Der Neurostimulator von ANM - Studien fehlen immer noch.

August 2013, die Dtl: "Wir vertreten seit 2010 daher die Auffassung, dass für dieses Gerät bislang kein Wirksamkeitsnachweis vorliegt."

Wer es genauer wissen will: Der Fachbeirat der DTL zum Neurostimulator von ANM.

Das jährliche Budget des Forschungszentrums Jülich beträgt etwa 360 Millionen Euro. Die öffentlichen Mittel werden zu 90 % vom Bund und zu 10 % vom Land Nordrhein-Westfalen getragen.
Wenn für nur einen Bruchteil dieses Betrages eine Wirksamkeitsstudie der LLLT durchgeführt würde, wäre allen Tinnitus- und Morbus Menière-Patienten wirksam geholfen.


Neurostimulation mit TinnMusic als Medizinprodukt

Diese Therapie entspricht der maßgeschneiderten Musik gegen das Pfeifen im Ohr der Uni Münster. Also wohl ebenfalls mit der Einschränkung, ggfs. einer kleinen Gruppe von Tinnitus-Betroffenen Linderung zu verschaffen.
Wir können das nicht beurteilen. Die Hörzellen im geschädigten Frequenzbereich werden zumindest vor weiterer Musikbelastung geschont.
Die Tinnitusliga bezeichnet diese Behandlung in der Forum-Ausgabe 3-2010 als die 1000ste wirksame Therapie gegen Tinnitus, also unwirksam.
Promedicum Website


Transkranielle Magnetstimulation - Uni Regensburg

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Als Erstes wurde auf der home-Seite die Welt Online zitiert, dort heißt es:
AUSSICHT AUF NEUE THERAPIEN FÜR TINNITUS-PATIENTEN: Im vergangenen Jahrzehnt hat die Medizin ein viel besseres Verständnis des Tinnitus erlangt. Die neuen Erkenntnisse führten zu neuen Forschungsansätzen, die auf neue und wirksamere Therapieverfahren hoffen lassen.
Leider ist jedoch zu befürchten, dass die Medizin kein besseres Verständnis erlangt hat, sondern mit der alleinigen Hirnforschung einen Irrweg beschritten hat.

Transkranielle Magnetstimulation - Uni Regensburg
Bei der Deutschen Gesellschaft für Audiologie 14. Jahrestagung „Lärm und Gehör“ Jena 9.–12. März 2011, wird ein nicht positives Ergebnis einer rTMS-Studie bei Tinnitus vorgetragen.
Fast 80 % der Vorträge der stark mit Sponsoren gestalteten Jahrestagung befassen sich mit Cochlea Implantaten und den Problemen damit.
Hierbei ist der größte Profit machbar, wenn nur Allen die Dringlichkeit einer solchen Maßnahme eingeredet wird.
Studie zur rTMS: placebo-kontrolliert, randomisiert und verblindet.


Tinnitus Research Initiative - die amerikanisch auftretende Organisation ist eine Stiftung der Uni Regensburg

Dort heißt es:Tinnitus Research Initiative is a non-profit foundation dedicated to the development of effective treatments for all types of tinnitus so that relief can be obtained by everyone who suffers from it.
In der deutschen Satzung heißt es: Die Stiftung Tinnitus Research Initiative unterstützt all diejenigen, die sich mit der Entwicklung effektiver Behandlungsmethoden von allen Arten des Tinnitus befassen, um die Lebensqualität derjenigen, die an Tinnitus leiden, zu verbessern.
Leider ist es so, dass auch die Gründung einer nicht auf Profit ausgerichteten Organisation zur Tinnitus-Forschung keine unabhängige Forschung ergibt.
Die bislang bekannten Forschungsvorhaben setzen auf der These des Gehirns als Quelle des Tinnitus auf. Das soll durch Studien an Ratten bewiesen werden. Das wissenschaftlich gewünschte Ziel erzeugt zweifelhafteste Studiendeutungen.
University of Texas at Dallas - Studie wann Ratten einen Tinnitus hören und wann nicht mehr.
Ein Beweis dafür, ob die Ratte wirklich einen Tinnitus hört, wie es ein Mensch bestätigen könnte, ist damit jedoch nicht möglich.

Am Innenohr wird gar nicht geforscht. Das ist ein maßgeblicher Fehler. Diese TRI-Initiative ist eine zur Verhinderung unabhängiger Forschung!

Ein Flussdiagramm zur Diagnose des Tinnitus (am Menschen) von 2009 ist verfügbar für jedermann!

First presented in 2009 during the 3rd TRI Meeting in Stresa, the Flowchart now is openly available for everybody.
Tinnitus Research Initiative

Ein Fortschritt für die Patienten ist leider im Stand von 2013 nicht erkennbar, jedoch rücken angenommene fehlerhafte Hirnfunktionen weiter in den Vordergrund der Betrachtungen...


Sonosan von Sanimamed

Anfang Mai 2013 erschienen in verschiedenen regionalen Zeitungen Anzeigen zum Präparat Sonosan mit der Überschrift "Tinnitus-Liga ist begeistert von Sonosan-Therapie".

Die Dtl ist keineswegs begeistert von Sonosan:

Das hindert den Hersteller jedoch nicht daran, weiter aggressiv zu werben. Offensichtlich ist das der Schlüssel zum "ordentlich Profit machen".
Werbung im FOCUS Online Juli 2015: Diätetisches Mittel Sonosan®: Natürliche Wirkstoffe gegen Tinnitus.


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